Quali-Wochenende für Ferienbetreuer
Erste Hilfe, Kochen für Großgruppen und ein Last Minute Einführungsseminar – am 05. Juli 2013 hieß es „Willkommen beim Quali-Wochenende für Ferienbetreuer im schönen Bad Münstereifel!“ :-)
Die Anreise am Freitagabend gestaltete sich schwierig, auf den Autobahnen staute es sich und durch die gesperrte Hauptstraße musste der eine oder andere sich über die umliegenden Dörfer zum Haus „hocharbeiten“. Belohnt wurden alle mit Leckerem vom Grill. Die Seminargruppe „Kochen für Großgruppen“ hatte bis hierhin schon fleißige Arbeit geleistet.
Gut gestärkt machten sich auch die Teilnehmer der anderen beiden Seminare auf in ihre Räume, um mit dem Programm zu starten.
Insider-Einblicke in die Basisschulung:
Direkt zu Beginn ging es erst einmal um uns selbst. Was erwarten wir von uns und vom Team, wer erwartet etwas von uns und vor allem, was wird erwartet? In den Freizeitschlössern wurden die Ergebnisse fest gehalten. Beim „Teamgeist“ ging es darum die Kompetenzen an den perfekten Ferienbetreuer heraus zu arbeiten und die Kernkompetenzen hervorzuheben.
Obwohl viele schon reichlich müde und geschafft waren vom Tag, konzentrierten wir uns anschließend noch auf den wohl wichtigsten Aspekt unserer Freizeit: unsere Teilnehmer.
Zuerst mussten die Basics geklärt werden. „Wofür braucht man denn Kondome?“ (O-Ton eines an dieser Stelle nicht näher genannten Betreuers) Tja, das ist eine gute Frage. Um diese und z.B. die Frage, wie man einen Teilnehmer überzeugt, nach drei Tagen sein inzwischen ziemlich dreckiges Lieblings T-Shirt auszuziehen, ging es im Folgenden. Es wurde spannend und interessant beim Besprechen der verschiedenen Gegenstände und dem Zuordnen bestimmter Altersgruppen.
Bei super Stimmung wartete nun zur Krönung des Abends noch die Eifelbar auf regen Besuch, bevor es ins Bett ging, um ausgeruht in den kommenden Tag zu starten.
Am Samstagmorgen ging es erst einmal um den ersten Tag einer Freizeit. Was muss alles beachtet und wer informiert werden? Gespannt folgten alle den interessanten und manchmal lustigen Berichten aus vergangenen Freizeiten. Z.B. erzählte Rike, dass man beim Abfahren von Rastplätzen durchaus das Ziel der Fahrt noch einmal nennen sollte… im vergangenen Jahr saßen nämlich vier Jugendliche einer fremden Reisegruppe in ihrem Bus, da sie sich vertan hatten.
Es folgte ein theoretischer Input zum Thema „Rechte und Pflichten“ mit anschließenden Fallbeispielen.
In der Zwischenzeit hatte sich die Koch Crew wieder ordentlich ins Zeug gelegt und ein wunderbares Mittagessen mit unglaublichem Nachtisch gezaubert.
Gestärkt und motiviert ging es in das Spiel „Der 7.Sinn“ Bei diesem gab es drei Teams, die jeweils eine Klingel auf ihrem Tisch stehen hatte. Nacheinander sollten nun, ähnlich wie bei „Jeopardy“, Fragen aus verschiedenen Themengebieten (in Bezug auf die Aufsichtspflicht) ausgewählt und beantwortet werden.
Schnell wurde deutlich, dass hier etwas „faul“ war. Die Seminarteilnehmer fühlten sich ungerecht behandelt, z.B. hatte eine Gruppe keine Klingel sondern nur ein Glas mit einem Stift, das Spielleiterteam vorne war sich nicht einig, diskutierte und zog den Teams wahllos Punkte ab. Generell ließ Sabrinas kreativ chaotische Punktedokumentation sehr „zu wünschen“ übrig. Schon kurz nach Spielstart blickte keiner mehr durch, wie viele Punkte nun welches Team hatte. Zum Schluss waren einige Teilnehmer richtig sauer und froh, als das Spiel beendet war. Eindrucksvoll hatten sie erfahren, welche Macht ein Betreuer gegenüber den TN hat und was passiert, wenn diese missbraucht wird.
Alle freuten sich, als es, nach einem kleinen Theorieteil zum Thema Spielpädagogik und der Rolle als Spielleiter, in die Spielebörse ging und sie die Zügel wieder selbst in der Hand hatten. Hier schlüpften sie selbst nun in die Rolle des Spielleiters und erfuhren, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, ein Spiel gut anzuleiten. Bevor wir jedoch in die aktive Phase des Spielens einstiegen, sorgten die männlichen und weiblichen Feen aus der Küche für eine angenehme Unterbrechung. Bei Obstsalat und Poffertjes ließen es sich alle gut gehen und tankten Kraft für die bevorstehenden Spiele.
Kaum waren diese gespielt, rief auch schon das Abendessen. Bei selbstgemachten Nudeln mit Ruccola, Strauchtomaten, Pinienkernen und Gambas genossen alle zusammen den gemeinsamen Abend.
Während es für die Kochcrew noch einmal zum Endspurt in die Küche ging, verabschiedeten sich die Teilnehmer des Erste Hilfe Kurses. Allein die neuen Freizeitbetreuer mussten noch einmal zurück in den Stuhlkreis. Ganz zum Schluss folgte nun noch ein sehr wichtiger Teil, bei dem es um den Kinder- und Jugendschutz ging. Viele Fragen konnten hier noch geklärt und eindeutige Do's und Don'ts herausgearbeitet werden.
Müde, aber voll mit neuem Input und voller Motivation und Freude auf die bevorstehenden Ferienfreizeiten verabschiedeten sich alle voneinander und nach und nach kehrte Ruhe im Haus ein.
Kleiner Exkurs zum Erste-Hilfe Seminar:
Am Freitagabend startete die Gruppe mit einem Erste-Hilfe Jeopardy. Auf ganz andere Art und Weise wurde hier das vorhandene Wissen noch einmal aufgefrischt und praktisch geübt. Beispielsweise musste eine Gruppe 120 Sekunden lang ein Kind betreuen. Da können so 2 Minuten schon mal ganz schön lang werden.
Aufgrund des schönen Wetters zog die Gruppe am folgenden Morgen nach draußen um. Nachdem sie es sich nahe dem Beachvolleyballfeld gemütlich gemacht hatten, ging es weiter. Neben ein wenig Theorie wurde es auch immer wieder praktisch. Es wurden Kopf- und Druckverbände geübt. Das Betreuen von Personen bis zum Eintreffen des Rettungswagens kann sich je nach Verhalten als sehr schwierig erweisen. Pünktlich zum Abendessen konnte die Gruppe ihre Auffrischung der Ersten Hilfe abschließen und in zwei Wochen gut gerüstet in ihre Freizeiten starten.
Noch kleinerer, aber feiner Exkurs zur Koch-Crew ;-)
Die Küchen-Crew musste an diesem Wochenende ganz schön was leisten und schaffte es, alle Teilnehmer durch ihr gutes Essen bei Laune zu halten. Denn fast am wichtigsten auf einer Ferienfreizeit ist das Essen. Und wer sich hier selbst versorgt, der muss sich ganz andere Gedanken machen, als diejenigen, die sich nur mit den Hauseltern oder der Küche einigen müssen.
Welche Rezepte eignen sich? Welche Mengen braucht man für wie viele Kinder? Woher bekomme ich gute Produkte, die mich mit meinem Budget auskommen lassen? Welche kleinen Raffinessen lassen sich mit wenig Zeit, Geld aber einer guten Idee zaubern? Habt ihr z.B. schon mal Bananen auf dem Grill zubereitet? Oder Frühlingszwiebeln, Pflaumen oder Kartoffel im Speckmantel? Was macht man mit bestelltem Stockbrotteig, wenn man kein Feuer hat? Einfach kleine Fladen machen, ein wenig würzen und ab auf den Grill! Auch wenn man auf keine Selbstversorgerfreizeit fährt, lässt sich trotzdem einiges zaubern. Einfach mal die Ideen sprudeln lassen… oder Bernd anrufen! ;-)
Ein spannendes Wochenende ging schließlich zu Ende. Drei Gruppen hatten ganz unterschiedliche Inputs mit dem gleichen Ziel: Vielen hundert Kindern in diesem Sommer eine klasse Ferienzeit bieten und ermöglichen. Wir freuen uns auf die Saison und drücken uns allen die Daumen ;-)
Viel Spaß im Sommer 2013!!!
Mareike Petrak
Bilder vom Fortbildungswochenende gibt's wie immer im Fotoalbum.