Weltwärts - mein Jahr in Uganda. Auf nach Masaka
Unser Düsseldorfer JRKler Thomas Kermes ist Teilnehmer am Projekt Weltwärts und arbeitet ein Jahr beim Ugandischen Roten Kreuz. Hier ein weiterer Bericht...
Vom 23.04. – 25.04.2010 hat die Mbale-Branch einen Austauschbesuch zur Masaka-Branch gemacht, unter dem Motto "strengthening the youth for a better future". Am 23. April sollte es um 7.00 Uhr morgens planmäßig losgehen – aber wir sind ja in Uganda ;-) – und deshalb fuhren wir dann mit ca. 2 ½ Stunden Verspätung los in Richtung Äquator.
Die Fahrt dorthin war sehr, sehr lustig und schön. Die Landschaft auf dem Weg ist einmalig. Es ging durch hügeliges Gelände mit sehr vielen Bananen- bzw. Matooke-Pflanzen und vorbei an vielen kleinen Dörfern, die alle sehr sehr beschäftigt wirkten. Aber es gibt auch immer wieder traditionelle Lehmhütten, in denen die Muzei's (ältere Menschen und Dorfoberhäupter) sitzen und, wie mir gesagt wurde, über Politik, das Dorfleben und allgemeine Dinge sprechen und dabei Malewa, das lokal aus Mais, Hirse oder Bananen gebraute Bier, trinken – um 12 Uhr mittags... Und der Rest des Dorfes ist, wie oben erwähnt, sehr beschäftigt. Vor allem die Frauen sind sehr beschäftigt mit kochen, waschen, putzen und Kinder hüten.
Außerdem fuhren wir an einigen sehr großen und weiten Papyhrus-Sümpfen vorbei, wo ich zwei wunderschöne Kronenkraniche bewundern durfte, den Nationalvogel von Uganda. Es sind wirklich sehr bewundernswerte Tiere, die sehr anmutig wirken – und so groß hätte ich sie mir nicht vorgestellt. Übrigens kommt man ins Gefängnis, wenn man so ein Tier tötet!!! Ich glaube, auch wenn man sie fängt...?!
Am späten Nachmittag, gegen 18.00 Uhr, sind wir dann angekommen und haben als erstes unsere Sachen im Office der Branch verstaut. Dann haben die Leiter, unter anderem ich, Wasser geholt, sind in die Stadt gefahren und haben Abendessen und Feuerholz besorgt. Anschließend haben die Mädels die Matooke-Bananen geschält, während die Männer Feuer gemacht haben – so wie's sich gehört… ;-)
Mit vollen Bäuchen und nach einer kurzen Begrüßung, Gebet, Vorstellungsrunde und Vorstellung des Programms sind wir dann auch rasch ins Bett gegangen, um morgens für das "Morning-Jogging" um 6.00 Uhr fit zu sein, dem ich mich aber geschickt entziehen konnte. Das Feuer fürs Frühstück und den Tee muss ja schließlich angemacht werden. Haha… Nach einem einfachen Frühstück in Form von Tee und Poretsch (gewöhnungsbedürftiges, breiiges Gemisch aus Wasser und Mais- oder Hirsemehl). Nicht gerade mein Lieblingsessen zum Frühstück, aber mit etwas Zucker geht's schon.
Dann ging es in eine kleinere Stadt hinter Masaka, um dort "Community Service" zu machen. Und diesmal haben wir den Marktplatz und die Umgebung gesäubert… das war auch bitter nötig!!! Mit Handschuhen, Schaufeln, Rechen und Schubkarren haben wir uns ans Werk gemacht und gute 2 Stunden den Markt von Dreck und Müll befreit. Es hat sehr viel Spaß gemacht und die Leute auf dem Markt konnten gar nicht glauben, dass ein "Mzungu" so eine Arbeit macht. Aber die fanden es doch gut, hatte ich den Eindruck.
Nachdem wir fertig waren, fuhren wir zurück zum Rotkreuz-Office, wo wir einige Lerneinheiten hatten. Aber zuerst einmal eine Stärkung bzw. Mittagessen, um bei Kräften zu bleiben und aufnahmefähig zu sein. Unter anderem ging es um die Geschichte des Roten Kreuzes, die Grundsätze des Roten Kreuzes, Verhalten in Uniform und ein wenig Erste Hilfe Auffrischung.
Am Nachmittag ging es dann nach Masaka, wo wir einen "School Link" besucht haben und ein wenig mit den Rotkreuzmitgliedern der Schule Volleyball gespielt haben und man sich unterhalten konnte. Anschließend fuhren wir zum Fußballplatz der Schule und es gab das langersehnte Fußballspiel zwischen Rotkreuz Mbale und Rotkreuz Masaka – das wir (Mbale) leider mit 2:0 verloren haben. Aber es war ja auch ein Freundschaftsspiel bei dem der Spaß im Vordergrund stand. Dann fuhren wir wieder zurück zum Office, wo es ein ordentliches Abendessen gab. Wir hatten Matooke, getrockneten Fisch und Erdnuss-Soße. Sehr, sehr lecker!!!
Dann gab es noch die offizielle Verabschiedung und dann "Social Evening" mit Musik und Tanz. Der Abend war sehr schön, aber auch etwas kurz, da wir alle wieder um 4:00 Uhr aufstehen mussten, denn der Bus sollte schon um 5:00 Uhr losfahren – was er zu meiner Verwunderung auch getan hat ;-)
Wir kamen dann gegen 12:30 Uhr in Mbale an und waren zwar müde, aber alle sehr glücklich und froh über das schöne Wochenende.
Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen.
Viele liebe Grüße und bis zum nächsten Mal,
Euer Muzungu Thomas Kermes
Thomas zweiter Bericht (27.11.2009)
Thomas erste Eindrücke (26.09.2009)
Hast du Lust, selbst auch mal ein Jahr im Ausland zu verbringen und dabei eine Menge neuer Erfahrungen zu machen? Hier findest Du alle Infos zum Projekt Weltwärts!